Brixen im Thale ist, wie schon sein keltischer Name vermuten lässt, eine der ältesten Siedlungen des Tiroler Unterlandes. Ein keltisches Beil (Lappenaxt) aus der Spätbronzezeit, das in Brixen gefunden wurde, schmückt heute das Ortswappen von Brixen im Thale.
Wenn wir die Namen der Gemeinden des Brixentals betrachten, so können wir bei den meisten den ursprünglichen Sinn leicht erkennen, so bei Hopfgarten, Westendorf, Kirchberg. Es handelt sich hier um deutsche Namen, die auf die bayrischen Siedler zurückgehen.
Seit dem Feldzug von Tiberius und Drusus im Jahre 15 v. Ch. bis zur bayrischen Besiedelung, die im 6. Jahrhundert einsetzte, gehörte das Brixental zum römischen Reich, dessen Sprache das Latein war. Der Name Brixen lässt sich aber vom Lateinischen ebensowenig erklären wie mit Hilfe des Deutschen. Die ersten Siedler in Brixen im Thale waren Kelten und sie traten um die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends vor allem an den Randzonen der Alpen in Erscheinung. Im zweiten vorchristlichen Jahrhundert bildete sich im Gebiet der Ostalpen ein keltisches Königreich mit der Hauptsadt Noreia heraus, das als Regnum Noricum den Römern entgegen trat. Zu diesem Reich gehörte auch das nordöstliche Tirol.
Dass es sich bei der Pfarrkirche von Brixen im Thale um ein bedeutendes kirchliches Bauwerk auf uraltem sakralen Boden handelt, war von den Historikern seit jeher angenommen worden. Brixen ist auch der einzige Ort im Brixental, der im "Indiculus Arnonis" aufscheint, und die dortige Nennung einer "ecclesia ad prixina" bestätigt, was aufgrund der siedlungsgeschichtlichen und grundherrschaftlichen Entwicklung dieser Gegend offenkundig ist:
Brixen im Thale ist zweifelsohne die älteste und eigentliche Mutterpfarre des Tales, die einst den Bezirk der ganzen Marktgenossenschaft darin umfasste.
Ihre Grenzen trafen sich gegen Westen in der damals noch unbesiedelten, waldigen Enge von Hopfgarten mit denen der ebenso alten Urpfarre Kirchbichl und gegen Osten am Klausenbach mit denen von St. Johann in Tirol, der Mutterkirche des Leukentales.
Die im Güterverzeichnis des Bischofs Arno erwähnte Kirche galt bislang immer als der erste, älteste Kirchenbau Brixens. Als nun 1978 anlässlich der Verlegung einen neuen Pflasters diese wohl aus dem 8. Jahrhundert stammende Kirche wissenschaftlich ergraben wurde, stießen die Bodendenkmalpfleger auf eine Sensation. Ein Fundament eines noch älteren (möglicherweise sakralen) Baues, der in das 3. Jahrhundert datiert wird und damit eines der wichtigsten und seltenen römischen Zeugnisse im Tiroler Unterland ist.
788 n.Chr. - Brixen im Thale wird erstmals urkundlich erwähnt Erste urkundliche Erwähnung im sogenannten Verzeichnis des Salzburger Bischofs Arno, einer berühmten Salzburger Handschrift, die Brixen bereits damals als Kirchort bezeichnet.
Im Jahre 1481... wird hier schon eine Schule erwähnt. Die heute noch (mittlerweile im Erzbistum Salzburg) bestehende Taz-Bibliothek - (1473 gegründet) - und das überaus reichhaltige Dekanatsarchiv dokumentieren die kulturelle Ausnahmestellung des Ortes.
17. Jahrhundert Zur religiösen Bedeutung des Ortes gesellte sich im späten Mittelalter, und dann vor allem im 17. Jahrhundert noch ein starker wirtschaftlicher Aufschwung, als der schon in keltischer Zeit betriebene, dann in Vergessenheit geratene Kupfer- und Silberbergbau wieder aufblühte. Zudem war Brixen auch das kulturelle Zentrum des Tales, dem es schließlich auch seinen Namen gab.
Kirchlich unterstand das schon immer zur Erzdiözese Salzburg gehörende Brixen ursprünglich dem Archidiakonat Chiemsee und ab 1620 dem Dekan von St. Johann, bis es 1812 ein eigenes Dekanat wurde. Politisch gesehen gehörte Brixen einst zu Regensburg, ab 1312 zu Salzburg und kam erst 1816 zu Tirol.